mauer/wegwalkshop & visual essay (analogue photography & typewriter)
visual essay in 13 szenen (2023) gefördert vom kulturamt berlin-pankow
die berliner mauer hat echos in zeit und raum hinterlassen, sie schwingt, es dröhnt nahezu. erinnerungskultur ist nicht, prozesse für „verarbeitet“ zu erklären, weil mahnmale eingeweiht und gedenktage eingeführt werden. darin liegt unmittelbar die möglichkeit zur abspaltung. und so, wie in der BRD der nationalsozialismus, der antisemitismus, der rassismus, niemals aufgearbeitet wurden, sondern lediglich für beendet oder zum ostdeutschen problem erklärt werden. so ist ein stück der berliner mauer, an das vier pissoirs angeschraubt sind, kein symbol für den sieg über den kommunismus. wenngleich dies im kontext einer stadt wie las vegas so anmuten mag. geschichte wird in kriegen erzählt. die gegenwart tut so, als ob aktuelle, bewaffnete konflikte „plötzlich“, „neu“ und „unerwartet“ seien. Als ob nichts miteinander verwebt, verbunden, schmerzhaft verwandt sei. mauer/weg unterstellt das Gegenteil. 

visual essay in 13 scenes (2023) funded by the kulturamt berlin-pankow
the berlin wall has left echoes in time and space it vibrates, it almost roars. the culture of remembrance is not, to declare processes “processed” because memorials are inaugurated and days of remembrance are introduced. therein lies the immediate possibility of secession. and just as in the FRG national socialism, anti-semitism, racism, were never dealt with, but merely declared “over” or an east german problem only. in the same way, a piece of the berlin wall with four urinals bolted to it is not a symbol of victory over communism. even if this may seem so in the context of a city like las vegas. history is narrated in wars. the present pretends that current armed conflicts were “sudden”, “new” and “unexpected”. as if nothing were interwoven, connected, painfully related. mauer/weg insinuates the opposite. 


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